Buch schreiben mit der Snowflake-Methode (Aus dem Buch von Randy Ingermanson)

In diesem Artikel zeige ich dir, wie du mit der Snowflake-Methode von Randy Ingermanson, deinen Roman schreiben kannst, wenn Outlining, Plotting und “Einfach-Drauf-Los-Schreiben” für dich nicht funktioniert.

Das Buch zur Snowflake-Methode

Die Snowflake-Methode stammt nicht von mir, sondern von Randy Ingermanson. Ich habe sie in seinem Buch “How To Write A Novel Using The Snowflake Method”* kennengelernt und finde sie großartig! Genau deshalb will ich dir in diesem Artikel die 10 Schritte aus dem Buch zusammenfassen.

Wenn du tiefer in die Snowflake-Methode einsteigen willst, kauf’ bitte Randys Buch*. Klick’ dazu einfach auf das Bild-Cover, um nach Amazon zu gelangen:

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Wenn dir (vorerst) eine kleine Zusammenfassung der 10 Schritte aus dem Buch reichen, dann lies’ einfach diesen Artikel weiter. Auf geht’s!

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Die Snowflake-Methode

Manche Autoren brauchen keine große Vorbereitung, um mit dem Schreiben ihres Buches anzufangen. Stephen King ist so ein Beispiel. Er schreibt einfach drauf los. Für ihn funktioniert das super. Für dich vielleicht nicht.Welcher Autoren-Typ bist du?
Dann gibt es da noch die Autoren, die viel Vorbereitung benötigen. Sogenannte “Outliner” oder “Plotter”. Diese Autoren bereiten schon eine Menge vor, bevor sie das erste (richtige) Wort ihres Buches schreiben. Aber auch das klappt nicht für jeden!Snowflake-Methode als Alternative
Das weiß auch Randy Ingermanson, der deshalb die Snowflake-Methode für sich entdeckt hat, und ein Buch darüber geschrieben hat. Diese Methode richtet sich genau an die (angehenden) Autoren, die mit Outlining, Plotting und “Einfach-Drauf-Los-Schreiben” nicht zurechtkommen.10 Schritte zum Roman
Seine Methode hat 10 Schritte, die du nach und nach abarbeiten kannst, um deinen Roman zu schreiben. Dabei werden deine Ideen, deine Geschichte und deine Charaktere immer mehr verfeinert.

​Außerdem empfiehlt er immer wieder zwischen den Schritten zu alternieren. Manchmal ist das sogar zwingend notwendig, weil in Schritt 6 vielleicht etwas geschehen ist, was Nacharbeitung in Schritt 4 erfordert.

Am Besten steigen wir jetzt mal in die 10 Schritte ein.


Schritt 01: Dein Buch in einem Satz

Schritt 01 ist definitiv eine harte Nuss! Fass’ dein Buch bzw. deine Geschichte in einem Satz zusammen. Wenn du das (vorerst) nicht schaffst, geh’ erstmal zu Schritt 02, und komm’ danach zurück zu diesem Schritt.Auf’s Wesentliche konzentrieren
Wenn du nur einen Satz hast, um deine Geschichte zu beschreiben, musst du dich auf das Wesentliche deiner Geschichte fokussieren. Was ist die Haupthandlung? Was ist das große Problem deines Charakters?​Klappt für (fast) alle Bücher
Die meisten Bücher lassen sich in einem Satz zusammenfassen, auch wenn es am Anfang vielleicht nicht möglich erscheint! Fang’ (wenn nötig) mit mehreren Sätzen an und versuche dann die Sätze immer weiter aufs Wesentliche zu beschränken, um am Ende nur noch einen Satz zu haben.Ein Beispiel:
Ein Offizier aus einer Gangsterfamilie will gar kein Gangster werden, wird aber dennoch der Obergangster. (Zitat aus dem Twitter-Profil von DerFalkeBlog)

Na, aus welchem Film ist das? Richtig…Der Pate.

Ein weiteres Beispiel:
Alter Mann mit zu viel Geld spielt Gott, errichtet einen Dino-Park und alles läuft schief.

Ok, das ist sehr einfach: Jurassic Park.

Aber anhand der Beispiele siehst du, dass es geht. Oft ist es schwierig eine lange Geschichte in einen Satz zusammenzufassen, aber es ist möglich und der erste Schritt der Snowflake-Methode.


Schritt 02: Dein Buch in einem Absatz

​Nachdem (oder bevor, falls du Schritt 01 übersprungen hast) du deine Geschichte in einem Satz zusammengefasst hast, mach’ daraus einen ganzen Absatz aus 3-4 Sätzen. Das sollte dir schon etwas leichter fallen, als dein ganzes Buch in einen Satz zu “pressen”.

In diesen 3-4 Sätzen sollten folgende Elemente enthalten sein:

  • Protagonist (evtl. auch Antagonist)
  • Setting
  • Tropes (Bekannte Elemente aus deinem Genre; z.B. Charaktertypen, Szenen, Cliffhanger)
  • Hauptstory
  • Herausforderung / Problem

Nicht hinein gehören diese Dinge:

  • Das Ende
  • Backstory

Diesen Absatz kannst du später wunderbar verwenden, um ihn auf deiner Website und der Amazon-Beschreibung zu verwenden. Außerdem eignet er sich super auf die Frage “Worum gehts in deinem Buch?”, die deine Freunde dir bestimmt des Öfteren mal stellen (werden).


Schritt 03: Charakterbogen

In Schritt 3 gehst du in die Entwicklung deiner Charaktere. Schreib’ zu deinen wichtigsten Charakteren einen Charakterbogen, welcher pro Charakter 2 Werte und einen Absatz beinhält, der den Charakter in 3-4 Sätzen beschreibt.Was ist mit Werten genau gemeint?
Randy rät in seinem Buch dazu die Werte eines Charakters mit den Worten “Nichts ist für CHARAKTERNAME wichtiger als …” zu beginnen. Das hat mir sehr geholfen und ist ein guter Startpunkt, um die Werte deiner Charakter zu definieren.Mach’ den Charakterbogen in Schritt 3 noch nicht zu ausführlich. Wie am Anfang geschrieben, werden deine Charaktere und deine Geschichte in der Snowflake-Methode nach und nach verfeinert.Schreib’ einfach nur die Dinge zum jeweiligen Charakter zusätzlich auf, die dir sofort in den Kopf kommen.


Schritt 04: Dein Buch auf einer Seite

​In Schritt 4 arbeitest du wieder an deiner Geschichte. Dieser Schritt baut auf Schritt 2 auf. Mach’ aus jedem Satz deines in Schritt 2 verfassten Absatzes, einen eigenen Absatz. So hast du 3-4 Absätze, was ungefähr einer Seite entsprechen sollte.

Diese Seite ist nur für dich
Hier kannst du jetzt aber definitiv das Ende mit aufschreiben. So hast du einen zusätzlichen Absatz für deine Seite. Diese Seite ist nur für dich. Sie soll dir das Schreiben deines Romans erleichtern.
Sollte es etwas mehr als eine Seite werden. Egal. Wie gesagt…diese Seite ist nur für dich und soll dir helfen.

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Ein kleiner Hinweis zwischendurch:
Du musst nicht alle Schritte der Snowflake-Methode durcharbeiten, wenn du auch mit weniger Schritten klarkommst. Finde die Schritte, die für dich gut funktionieren, und ignorier’ die, mit denen du nichts anfangen kannst. Dazu ruft Randy in seinem Buch auf. Nur das nutzen, was dich voranbringt.

Schritt 05: Charaktere und geheime Stories

​Schritt 5 dient wieder der Charakter-Weiterentwicklung. Hier rufst du den Charakterbogen der jeweiligen Charaktere auf, und arbeitest sie weiter aus.

Hierbei sind vor allem die “geheimen Geschichten” hinter den Charakteren interessant. Im Buch wird als Beispiel genommen, dass ein Bösewicht ja auch seine Beweggründe hat, die vielleicht gar nicht so böse sind, wie es anfangs erscheint.Hinter jedem Charakter steckt ein Mensch mit Werten, Zielen und Wünschen, die sein Handeln bestimmen.Also:
Welche geheimen Stories hat dein Charakter? Schreib’ es in den jeweiligen Charakterbogen dazu.

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Schritt 06: Long Synopsis

Schritt 6 baut auf Schritt 4 auf. In Schritt 6 machst du nämlich aus der einen Seite, 3-4 Seiten. Es geht also wieder darum, deine Geschichte weiter auszuarbeiten und mit mehr Details zu bestücken.

Schau’ dir die Absätze deiner einen Seite an, und arbeite sie weiter aus. Versuche pro Absatz, eine Seite zu schreiben. Somit kommst du dann auf 4 (oder vielleicht etwas mehr) Seiten.Die Long Synopsis kannst du verwenden, um dein Buch einem Publisher vorzustellen (falls du das willst).

Schritt 07: Charakter-Bibel

Mit Charakter-Bibel meint Randy in seinem Buch, dass du deine Charaktere im jeweiligen Charakterbogen weiter ausarbeitest. Er hat im Buch eine Liste von Fragen, die du beantworten kannst.Darunter sind u.a. folgende Fragen:

  • Wie sieht dein Charakter aus?
  • Wie alt ist er?
  • Welche Augenfarbe hat er?
  • Was hasst er?
  • Welche Hobbys hat er?

Du siehst schon in welche Richtung diese Fragen gehen. Manche Charaktere brauchen mehr Backstory, manche weniger. Wie ausführlich du das angehen willst, hängt davon ab, ob es ein Haupt- oder Neben-Charakter ist.

Denke aber dran, dass du auch dem Bösewicht deiner Story ordentlich Backstory verpasst! Das wird oft vergessen (so wie auch im Beispiel im Buch). Manchmal kann das sogar die komplette Geschichte verändern (auch das geschieht im Buch).


Schritt 08: Szenenliste

Schritt 8 finde ich richtig spannend, ist aber auch in Kombination mit Schritt 9 die vielleicht härteste Aufgabe aus der Snowflake-Methode. In Schritt 8 arbeitest du nämlich deine Szenen in einer Szenenliste aus. Am Besten machst du das in Excel oder einem ähnlichen Tabellen-Programm.Für jede Szene machst du dann folgende Spalten:

  • Szenen-Nr. und -Name
  • POV-Charakter (Aus welcher Sicht ist die Szene geschrieben)
  • Was geschieht in der Szene?
  • Wann geschieht die Szene?
  • Bonus: Schätze die Anzahl der Wörter der Szene
  • Bonus: Eine Spalte für die tatsächliche Wortanzahl der Szene

Wenn du diesen Schritt geschafft hast, hast du einen riesigen Teil der Vorarbeit bereits geschafft. Schritt 9 wird aber auch nochmal ‘ne harte Nuss.


Schritt 09: Plane deinen Szenen

In Schritt 9 arbeitest du deine Szenen weiter aus. Dazu stellst du dir erstmal die Frage “Ist die Szene eine Pro-Aktive-Szene oder eine Re-Aktive-Szene?”.Eine Pro-Aktive-Szene besteht aus diesen 3 Elementen:

  1. Ziel
  2. Konflikt
  3. Rückschlag


Eine Re-Aktive-Szene besteht aus diesen 3 Elementen:

  1. Reaktion
  2. Dilemma
  3. Entscheidung

Nutze die jeweils 3 Elemente, um deine Szenen weiter auszuarbeiten und ein paar Sätze zur jeweiligen Szene hinzuzufügen.

Randy schreibt im Buch, dass sich im Normalfall diese beiden Arten von Szenen abwechseln, es aber auch Ausnahmen geben kann (wie immer).


Schritt 10: Roman schreiben

In Schritt 10 sind die Vorbereitungen vorbei und du beginnst mit dem Schreiben deines Romans. Das sollte dir jetzt viel einfacher fallen, da du eine Menge an Vorarbeit geleistet hast, die Charaktere kennst und auch die einzelnen Szenen schon ausgearbeitet hast.​Also: Auf geht’s!

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Fazit

Die Snowflake-Methode ist sicher nichts für jeden. Wenn du aber bereits Outlining, Plotting und “Einfach-Drauf-Los-Schreiben” erfolglos ausprobiert hast, solltest du der Methode definitiv eine Chance geben!Und wenn dein Buch fertig ist, lass’ es mich in den Kommentaren oder per E-Mail wissen! Ich bin neugierig 😉

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