Heute Nachmittag. Endlich zu Hause.
Ich liege auf der Couch. Frisch geduscht. Komplett erledigt.
Acht Tage Krankenhaus mit meinem Sohn liegen hinter mir.
Acht Tage ohne Laptop, ohne Business, ohne Ich.
Nur Verantwortung. Nähe. Sorgen. Hoffnung.
Der schlimmste Moment?
Direkt vor der Sedierung. Als er das EKG angelegt bekam und fünf Medikamente gleichzeitig in ihn reinliefen.
Er wurde richtig panisch. Hat geweint. Sich an mich gekrallt. Ich hab ihm den Kopf gestreichelt, seine Hand gehalten … aber ich konnte ihn nicht ablenken.
Ich war für ihn da. Aber ich hab mich hilflos gefühlt.
Als ich wenig später im Wartezimmer saß, war ich ruhig.
Weil ich wusste: Das Schlimmste liegt hinter ihm.
Das hier ist jetzt der Anfang vom Ende. Morgen sind wir raus. Morgen geht’s nach Hause.
Heute ist dieses „Morgen“ endlich da.
Wir sind zurück.
Er erstmal bei seiner Mutter.
Ich bin zurück. Ich wechsle die Klamotten, fahr ins Fitnessstudio, mach ein Ganzkörpertraining.
Dann Dusche. Dann Couch. Stille. Müdigkeit.
Und dann dieser Gedanke: »Du musst noch zu Rossmann.«
Also steh ich auf, schwing mich raus … zu Fuß, halbherzig, mein Akku bei 7%.
Nach ein paar Minuten dreh ich um, hol mein Fahrrad.
Ich fahr los … und bleib spontan bei einer kleinen Pizzeria stehen.
Die habe ich noch nie gesehen.
Draußen steht auf einem Schild: »Willkommen in der Irrenanstalt – kommen Sie gerne rein.«
Ich denk: Endlich mal einer, der meinen Alltag richtig einschätzt.
Ich geh rein, bestell eine Pizza.
Bin eigentlich auf Diät. Hab die letzten Monate ordentlich Muskeln aufgebaut … aber auch ordentlich Bauch dazu „gewonnen“.
Jetzt heißt’s: Kaloriendefizit, Eiweiß, Struktur … eigentlich.
Aber der Käse zieht Fäden wie ein Trickfilm. Öl läuft aus dem Rand.
Eine perfekte Katastrophe. Wahrscheinlich genau deshalb so unfassbar lecker.
Dann ruft der Pizzabäcker hinterm Tresen durch den ganzen Laden: »Ey, junger Mann! Willste noch was drauf? Peperoni? Knoblauch? Zyankali?«
Ich lache. Er lacht.
»Vielleicht willst du deiner Frau was Gutes tun … Lebensversicherung und so, weißte Bescheid!«
(Dabei hab ich doch gar keine Frau. Nur ’ne Ex-Frau.)
Und jetzt sitze ich hier.
Am Kanal. Im Schatten. Ruhe.
- Nur ich.
- Mit Pizza.
- Mit dem Gefühl: Genau so soll sich Leben anfühlen.
Ich hätte heute zu meinem Bruder auf die Kirmes fahren können.
Oder aufholen, was „liegengeblieben“ ist.
Aber weißt du was?
Es ist nichts liegengeblieben.
Mein Business läuft.
Auch nach acht Tagen Pause.
Auch ohne Calls, ohne Deadlines, ohne Panik.
Die Funnel und Ads verkaufen. Die Produkte liefern.
Und ich … esse Pizza am Kanal.
Vielleicht ist das heute dein kleiner Reminder:
- Du darfst umdrehen.
- Du darfst Pizza essen.
- Du darfst Pausen machen … ohne dich danach zu hetzen.
Und wenn du dir ein Business baust, welches das aushält (oder sogar davon profitiert):
Dann bist du auf einem ziemlich guten Weg.
🫶
Kevin
PS: Das Zyankali hab ich dankend abgelehnt. Dafür eine extrem fettige, aber sehr gut schmeckende Sünde erhalten.