Willkommen im zweiten Teil meiner Reise in die Selbstständigkeit.
Der erste Teil endete damit, dass ich mit meiner Musikerplattform mein erstes eBook verkaufte und ich somit meine Glaubenssätze komplett verändern konnte.
Das führte zu genialen Dingen, über die ich dir jetzt erzählen möchte.
Wenn du Teil 1 noch nicht gelesen hast, klicke hier.
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Ich war immer noch Angestellter, als dieser erste eBook-Verkauf geschah. Ab jetzt hatte ich allerdings das konkrete Ziel, meine Musikerplattform auszubauen und mehr Geld mit Dingen zu verdienen, an denen ich Freude hatte.
Im Job tat ich weiter, was von mir verlangt wurde – aber auch nicht mehr. Ich wurschtelte mich so durch, um dann in der Freizeit endlich weiter an meiner Musikerplattform und dessen Marketing arbeiten zu können.
Ich probierte immer mehr Online-Marketing-Strategien aus, fand heraus was funktionierte, und was nicht. So wurden immer mehr Menschen auf die Musikerplattform aufmerksam und immer mehr Menschen kauften mein eBook.
Dann entwickelte ich weitere digitale Produkte wie Online-Kurse und steigerte meinen Umsatz, bis es schließlich mehrere Hundert Euro pro Monat waren.
Meine Chefs wussten von meinem Nebenerwerb nichts. Das ist natürlich nicht die richtige Vorgehensweise, wenn man sich nebenher selbstständig macht oder nebenher Geld verdient. Es ist nicht nur dem Chef gegenüber unfair, sondern auch dir selbst gegenüber.
Warum? Weil du dich künstlich klein hältst, wenn du deinem Unterbewusstsein suggerierst, dass du das Thema gar nicht ernst nimmst. Kein Gewerbe angemeldet, Chef nicht bescheid gesagt und kaum jemanden nach außen kommuniziert, dass du das jetzt voll aufbauen willst.
Das war mit Sicherheit einer der Gründe, warum ich damals mehrere Jahre nebenher selbstständig war und nicht in die volle Selbstständigkeit gehen konnte. Und das über mehrere Jahre hinweg. Aber naja … so war das damals halt.
Ich erinnere mich gut an einen Moment, an dem ich sämtliches Vertrauen und auch sämtliche Sympathie zu meinem damaligen Chef verloren habe. Es gab einen Tag damals, an dem brach irgendwie unter dem Essener Hauptbahnhof etwas ein und es entstand ein Loch unter dem Hauptbahnhof.
Das sorgte dafür, dass die Bahnen natürlich gar nicht fahren konnten. Ich hatte kein Auto zu der Zeit und bin immer gependelt.
Heißt: Ich rief bei meinem Chef an, erzählte die Geschichte und bat darum, Home Office zu machen. Als Software-Entwickler ist das natürlich überhaupt kein Problem.
Denkste … mein Chef sagte mir am Telefon, dass ich doch unbedingt ins Büro kommen müsse, weil ein wichtiges Meeting mit meinem anderen Chef anstehen würde.
Nun … ich musste also eine Möglichkeit finden, ins Büro zu fahren. Ich tingelte quer durch Essen, um zu einem Arbeitskollegen mit Auto zu gelangen und mit ihm mitzufahren.
So, da war ich dann im Büro. War ja schließlich ein wichtiges Meeting angesetzt.
Was soll ich sagen … es gab kein Meeting. Mein anderer Chef wusste von nichts. Das Meeting hatte der eine Chef bloß spontan am Telefon erfunden, damit seine Schäfchen schön ins Büro tingeln, auch wenn ein riesiges Loch unter dem Bahnhof ist.
Ich wurde also dreist belogen und war so wütend, wie noch nie in meinem Leben zuvor.
Da habe ich sämtlichen Respekt vor dem einen Chef verloren.
Das wirkte sich natürlich auf meine Arbeitsmoral aus. Gleichzeitig trieb es mich aber insofern weiter voran, dass ich jetzt endgültig meine volle Energie in meine Nebenselbstständigkeit steckte und alles dafür tat, so schnell wie nur möglich kündigen zu können.
Mir gelang es immer mehr Menschen auf meine Musikerplattform aufmerksam zu machen und ich wurde immer besser im Marketing. So kam es, dass ich eines Tages kevinfiedler.de ins Leben rief und dort zuerst über die Websiteoptimierung bloggte.
Eines Tages (das muss vor ca. 5 Jahren gewesen sein) bot ich in einer Facebook-Gruppe kostenlose Website-Checks an, worauf sich die liebe Astrid Hess meldete. Sie fand meine Videoanalyse so toll, dass sie mich direkt beauftragte, ihre Website zu optimieren.
So kam ich an meine erste zahlende Kundin, welche auch zu meiner zweiten zahlenden Kundin führte (und so weiter). Meine beiden ersten Kundinnen von damals sind auch jetzt noch Kundinnen bei mir. Irgendwas scheine ich richtig zu machen 😉
So, jetzt hatte ich zu dieser Zeit meine Musikerplattform, auf der ich 5 neue Inhalte wöchentlich veröffentlichte … und kevinfiedler.de wurde auch schnell zu meinem Herzensprojekt, für welches ich ebenfalls 5 Inhalte pro Woche veröffentlichte.
Ich hatte keine Freizeit mehr. Alles ging für meine beiden Nebenprojekte drauf.
Das ging über 1,5 Jahre so, bis ich einen Entschluss fasste: Ein Projekt musste sterben. Es war meine Musikerplattform.
Ich hatte eh die Lust am Musizieren verloren und beschloss, dass mein Fokus jetzt komplett auf meiner kevinfiedler.de Website liegt. Ich löschte sogar meine Musikerplattform mit allen Inhalten und digitalen Produkten, obwohl sie mir mehrere hundert Euro monatlich einbrachte.
Das war ein krasser Move, den ich aber nicht bereue. Nur so hatte ich die nötige Zeit und Energie, um kevinfiedler.de in eine gut laufende Nebenselbstständigkeit umzuwandeln, die später bekanntlich zu einer vollen Selbstständigkeit wurde.
Auf dem Weg ist aber noch viel passiert, über das ich in Teil 3 schreiben werde. Es gab sehr viele Herausforderungen und Hürden zu überwinden, bis ich voll selbstständig werden konnte.